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So möchten die Deutschen in 2023 reisen



Liest man landauf und landab von dem „new normal“ in der Arbeitswelt, so kann man diesen Begriff problemlos auf die Reisebrache übertragen. Trotz anhaltender Krisen hat die Reiseaktivität der Deutschen 2022 wieder Kurs auf Vorkrisen-Niveau genommen, doch ist einiges auf einem anderem „normal“ angekommen.


1) Deutschland profitiert als Urlaubsziel nach Wegfall der Restriktionen vom den Corona-Jahren. Gegenüber dem Vorkrisen-Niveau hat Deutschland 2022 gut 10% Punkte zugelegt. Reisen ins Ausland bleiben sowohl inner- als auch außereuropäisch unter dem Vorkrisen-Niveau, haben sich aber gegenüber 2020 wieder gesteigert. Die Daten sprechen dafür, dass sich der Trend zum Deutschlandurlaub nachhaltig einstellen könnte. Ein Drittel der Deutschen gibt an, Reisen in Deutschland erst durch Corona schätzen gelernt zu haben.


2) In der Pandemie gewannen Individualreisen an Beliebtheit. Nun sinkt ihr Anteil wieder, bleibt aber über Vorkrisenniveau. Die Pauschalreise ist noch nicht auf ihren alten Anteil von 2019 zurückgekehrt. Die Beliebtheit von Individualreisen und von Deutschland als Urlaubsdestination schlägt sich auch in der Wahl des Verkehrsmittels nieder. Das Auto baut seine Position als wichtigstes Verkehrsmittel für die Reise aus.


3) Die Einschränkungen der vergangenen Jahre steigern das Bedürfnis nach Reisen in 2023. 63% der Deutschen sind sich sicher oder halten es für wahrscheinlich, in 2023 eine Urlaubsreise zu machen. Im Vergleich zur Prognose mitten in der Corona-Krisenzeit hat sich die Reiseabsicht damit deutlich gesteigert. Die Wertschätzung der Deutschen für Reisen ist generell gestiegen. Jeder Dritte Reisende gibt an, dass sich das Urlaubsbedürfnis 2023 noch steigern wird.


4) Energiekrise und Inflation schränken die Reisebudgets teilweise ein. Für 2023 rechnet knapp jeder Vierte gegenüber 2022 mit einem geringeren finanziellen Spielraum – ein deutlicher Anstieg. Noch deutlicher ist die negative Verschiebung gegenüber der Erwartungshaltung 2020. Dennoch: Etwa jeder Zweite kalkuliert mit einem zu 2022 vergleichbaren Urlaubsbudget. Stellschraube für finanzielle Einschränkungen am Urlaubsbudget: An erster Stelle werden Einbußen an Qualität und Komfort sowie an der Reisedauer in Kauf genommen. Aber zu etwa 1/3 rechnen die Betroffenen auch damit, auf Reisen zu verzichten oder Urlaub zu Hause machen zu müssen.


5) Nachhaltigkeit ist den Menschen am Urlaubsort wichtig, beeinflusst aber das Handeln kaum. Zwar gehört eine intakte Natur am Zielort zu einem der wichtigsten Entscheidungskriterien beim Buchen des Haupturlaubs 2022. Ökologisch nachhaltig reisen, siehe beispielsweise CO2-Fußab- druck, spielt dagegen eine untergeordnete Rolle und belegt bei der Buchung den letzten Platz im Ranking von 17 Kriterien.

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